Die Beschäftigten bei Berndorf Bäderbau und Sondermaschinenbau stehen voll hinter dem einheitlichen Abschluss in der Metallindustrie und dem Bergbau.
Gewerkschaften setzen einheitlichen Metaller-KV durch
Acht Wochen nach der Forderungsübergabe und nach 18 Verhandlungsrunden mit den sechs Fachverbänden bzw. Berufsgruppen der Metallindustrie haben PRO-GE und GPA-djp ihr Ziel eines einheitlichen Kollektivvertrages und eines einheitlichen Lohn- und Gehaltsabschlusses für alle 186.000 Beschäftigten erreicht. Am 17. November wurde mit dem Fachverband der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen die letzte noch ausständige Einigung erzielt. Die Lohn- und Gehaltserhöhungen entsprechen den vorausgegangenen Abschlüssen in der Metallindustrie. Damit ist den Gewerkschaften auch im fünften Jahr, nachdem die Arbeitgeberseite ihre Verhandlungsgemeinschaft aufgelöst hat, der Erhalt des einheitlichen Kollektivvertrags gelungen.
Knackpunkt der diesjährigen KV-Runde waren wieder die Verhandlungen mit dem Arbeitgeberverband Metalltechnische Industrie (FMTI). Erst nach österreichweiten BetriebsrätInnenkonferenzen mit rund 1.500 TeilnehmerInnen, mehr als 400 Betriebsversammlungen und Streikbeschlüssen konnte am 9. November in der sechsten Verhandlungsrunde dieser erste Abschluss erreicht werden.
Abschluss Gießereiindustrie
Am 15. November erreichten PRO-GE und GPA-djp mit der Berufsgruppe der Gießereiindustrie den fünften identen Abschluss der diesjährigen Lohn- und Gehaltsverhandlungen in Metallindustrie & Bergbau. Die kollektivvertraglichen Mindestlöhne und -gehälter steigen ebenso wie die Ist-Löhne und -gehälter um drei Prozent. Die Verhandlungen für einen einheitlichen Kollektivvertrag Metallindustrie & Bergbau werden am Freitag, 17. November, mit dem letzten noch ausständigen Fachverband der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen fortgesetzt.
Einigung mit Nichteisenmetallindustrie und Fahrzeugindustrie
Dritter und vierter Abschluss für einheitlichen Kollektivvertrag Metallindustrie
Nach den Einigungen mit den Fachverbänden der metalltechnischen Industrie und Bergbau-Stahl in der Vorwoche setzten PRO-GE und GPA-djp die Verhandlungen für einen einheitlichen Kollektivvertrag Metallindustrie am 13.November mit dem Fachverband der Nichteisenmetallindustrie und dem Fachverband Fahrzeugindustrie fort. Mit beiden Fachverbänden konnte ein mit den beiden vorangegangenen Abschlüssen identes Ergebnis erzielt werden.
Drei Prozent mehr Lohn- und Gehalt
Sowohl die KV-Mindestlöhne als auch die Ist-Löhne werden um drei Prozent erhöht, ebenso die Lehrlingsentschädigungen. Der neue Mindestlohn liegt bei 1.848,08 Euro. Ebenso wurden rahmenrechtliche Verbesserungen erzielt. So werden Karenzzeiten künftig in vollem Ausmaß auf Vorrückungen angerechnet und die Auslandsreisediäten für Europa schrittweise erhöht, bis das inländische Niveau erreicht wird.
2. Abschluss für den Metaller-KV: Bergbau & Stahlindustrie
Die Verhandlungen für einen einheitlichen Kollektivvertrag Metallindustrie wurden am 10. November mit dem Fachverband Bergbau-Stahl erfolgreich fortgesetzt. Das Ergebnis ist ident mit dem FMTI-Abschluss. Die Löhne und Gehälter werden um drei Prozent erhöht. Auch Lehrlinge erhalten ein Plus von drei Prozent. Karenzzeiten werden künftig in vollem Ausmaß auf Vorrückungen angerechnet und die Auslandsreisediäten für Europa schrittweise erhöht, bis das inländische Niveau erreicht wird.
FMTI-Abschluss: 3 Prozent mehr Lohn- und Gehalt
1. Abschluss in der Metallindustrie 2017: Dank deinem Einsatz geschafft!
Sechs Verhandlungsrunden waren nötig, um am 9. November mit dem Fachverband der Metalltechnischen Industrie (FMTI) eine Einigung zu erzielen. KV-Löhne und -Gehälter werden ebenso wie Ist-Löhne und -Gehälter um drei Prozent erhöht. „Der Abschluss bedeutet bei einer Inflationsrate von 1,9 Prozent einen deutlichen Reallohnzuwachs. Hinzu kommen Verbesserungen bei den Auslandsdienstreisen und bei der Karenzanrechnung“, stellen Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA-djp) klar.
Die Verhandlungen verliefen in diesem Jahr sehr hart. „Ohne den Druck aus den Betrieben hätten wir wohl selbst nach sechs Runden noch kein zufriedenstellendes Angebot der Arbeitgeber vorliegen gehabt“, resümiert Wimmer. „Dieser Abschluss kam nur dank dem Engagement der Betriebsräte und Belegschaften zustande.“
Der Abschluss im Detail:
- Mindestlöhne und Grundgehälter: +3 Prozent
- Neuer Mindestlohn: 1.848,08 Euro
- IST-Löhne bzw. -Gehälter: +3 Prozent
- Lehrlingsentschädigung: +3 Prozent
- Zulagen: + 3 Prozent
- Aufwandsentschädigungen: + 1,9 Prozent
- Aufwandsentschädigungen für europäische Auslandsdienstreisen werden schrittweise jedes Jahr um die KV-Erhöhung plus zusätzlich drei Euro erhöht, bis die Höhe der Inlandsaufwandsentschädigung erreicht ist.
- Für Vorrückungen innerhalb des Lohn- und Gehaltsschemas werden Elternkarenzen künftig mit bis zu 22 Monaten je Kind (bisher maximal 16 Monate) angerechnet.
- Ebenso einigten sich die Sozialpartner darauf, die Befristung zur Evaluierung des Zeitkontenmodells im Kollektivvertrag bis 2020 zu verlängern.
- Zudem wird die Möglichkeit geschaffen, per freiwilliger Betriebsvereinbarung viermal im Jahr Sonntagsarbeit zu vereinbaren, um sehr kurzfristige Auftragsspitzen abzufedern. Der Zuschlag dafür beträgt 150 Prozent.
- Geltungstermin des neuen Kollektivvertrages ist der 1. November 2017.
- Die Laufzeit beträgt zwölf Monate.
Die Verhandlungen für einen einheitlichen Kollektivvertrag in der Metallindustrie werden in den nächsten Tagen fortgeführt. Die nächste Verhandlung findet bereits am 10. November mit dem Fachverband Bergbau-Stahl statt.
Nächste Verhandlungsrunde 9.11.
Die Streikbeschlüsse aus den Betrieben zeigen Wirkung!
Ein neuer Verhandlungstermin mit dem Fachverband der Metalltechnischen Industrie konnte für 9. November, 14 Uhr vereinbart werden.
5. Runde mit FMTI gescheitert
Kein neuer Termin, ÖGB erteilt Streikfreigabe.
Nach dem Scheitern der bereits fünften Verhandlungsrunde mit dem Fachverband Metalltechnische Industrie (FMTI) in den Morgenstunden des 7. November, holten die Gewerkschaften PRO-GE und GPA-djp den Streikbeschluss vom ÖGB ein. Nach 17 Stunden Verhandlung haben die Arbeitgeber eine Lohnerhöhung von 2,5 Prozent geboten. „Das Angebot der Arbeitgeber entspricht nicht der hervorragenden wirtschaftlichen Lage und dem Auftragsboom. Wir fordern für die Beschäftigten einen gerechten Anteil und ein faires Angebot“, stellten die beiden Verhandlungsleiter Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA-djp) fest.
Betriebsversammlungen gehen weiter
Bislang wurde kein neuer Verhandlungstermin mit dem FMTI vereinbart. Wimmer und Dürtscher erklärten, jederzeit für neue Gespräche offen zu sein. In den nächsten Tagen werden die Betriebsversammlungen in allen Betrieben der Metallindustrie wieder aufgenommen. Gibt es bis 13. November keine Einigung mit den Arbeitgebern, sollen ab 14. November Kampfmaßnahmen ergriffen werden. „Das ist das letzte Mittel. Wenn der Wille der Arbeitgeberseite da ist, dann wird es möglich sein, rechtzeitig ein Ergebnis zu erzielen“, so Wimmer.
Eindrücke von den Betriebsversammlungen
Betriebsversammlung ARGE Aufzüge in Vösendorf:
Die Betriebsversammlungen laufen
Vierte Verhandlung mit FMTI ohne Ergebnis abgebrochen.
Auch die vierte Verhandlungsrunde mit dem Fachverband Metalltechnische Industrie (FMTI) endete am 30. Oktober ohne Ergebnis. Es gibt nach vier Runden weder beim Rahmenrecht noch bei den Lohn- und Gehaltserhöhungen ein Angebot der Arbeitgeber. Im Gegenteil: Es soll Verschlechterungen geben. Die Entschädigungen bei Dienstreisen sollen zum Beispiel von rund 53 Euro auf 26 Euro gekürzt werden. „Bereits vier Runden und weiter nur Stillstand auf Seiten der Arbeitgeber. Faire Lohn- und Gehaltserhöhungen werden zwar in Presseaussendungen versprochen, aber in den Verhandlungen knallhart abgelehnt“, betonen Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA-djp).
Die Gewerkschaften informieren daher von 31. Oktober bis 6. November die Beschäftigten der gesamten Metallindustrie in Betriebsversammlungen über den Verhandlungsstand. Die nächsten Verhandlungen mit dem FMTI wurden jedenfalls für den 6. November vereinbart. „Sollte auch diese Verhandlung scheitern, sind Gewerkschaften und BetriebsrätInnen gezwungen, gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen einzuleiten“, kündigen Wimmer und Dürtscher an. Der neue Kollektivvertrag sollte eigentlich mit 1. November in Kraft treten.
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